Putzmittel selber herstellen zutaten

7 starke Putzmittel selber machen – plastikfrei und umweltfreundlich

Wie sahen wohl die Wohnungen früher aus, als es noch nicht tausende verschiedene Putzmittel zu kaufen gab? War das Geschirr immer dreckig, die Küche unappetitlich und der Boden klebrig? Nein! Alles blitzte und blinkte. Aber woran lag das? Was wussten unsere Großmütter, was wir scheinbar vergessen haben?

Mit diesem Grundsatz perfektionierten unsere Großmütter unbemerkt die Haushaltsreinigung: „Man muss nehmen, was man hat.“ Sie stellten fest, dass man mit nur wenigen Zutaten fast jedes Putzmittel selber machen kann – plastikfrei, umweltfreundlich und günstig. Alle Dinge, die du zum Putzen brauchst, sind: vegane Kernseife, Soda, Natron, Essig und Zitronensäure.

Allzweckreiniger (500ml)

Das brauchst du:

  • 2 TL geriebene Kernseife (vegan)
  • 2 TL Natron
  • ½ TL Zitronensäure
  • 500 ml lauwarmes Wasser
  • 1 leere Sprühflasche
  • Optional: 3 bis 4 Tropfen
    Lavendel- oder Orangenöl

So geht’s:

Die Kernseife zusammen mit dem lauwarmen Wasser in eine Schüssel geben und verrühren, bis sich die Seife vollständig gelöst hat. Danach die Mischung vollständig abkühlen lassen und die übrigen Zutaten unterrühren. Alles zusammen in eine Sprühflache füllen und mit „Allzweckreiniger“ beschriften. Den Reiniger vor Gebrauch kurz schütteln.

Fensterreiniger (500ml)

Das brauchst du:

  • 50 ml Wasser
  • 250 ml Alkohol (zum Beispiel auch Vodka oder Korn, mind. 40% VOL)
  • 2 TL Essigessenz 
  • 1 leere Sprühflasche

So geht’s:

Vermische alle Zutaten und fülle Sie in eine Sprühflache. Zum Schluss die Flasche mit „Fensterreiniger“ beschriften.

Waschpulver (300g)

Das brauchst du:

  • 100 g Kernseife
  • 150 g Natron
  • 150 g Soda
  • Optional: 1 bis 2 Tropfen Lavendelöl

So geht’s:

Mahle die Kernseife zu einem feinen Pulver. Fülle es zusammen mit Soda und Natron in ein Bügelglas. Für eine Waschladung benötigst du 1 bis 2 Esslöffel des selbstgemachen Pulvers. Optional können 1 bis 2 Tropfen ätherisches Öl ins Waschmittelfach dazugegeben werden.

Wichtig: Das Waschmittel ist nicht für Wolle und Seide geeignet. Gebe bei weicher Wäsche 3 bis 4 Esslöffel Essig ins Weichspüler-Fach. Um Schweißflecken aus weißen Textilien zu bekommen, kannst du deine Wäsche in ein paar Litern Wasser zusammen mit 3 bis 4 Esslöffel Zitronensäure einweichen. Bei hartnäckigen Flecken kannst du 2 Esslöffel Soda in Wasser auflösen und die Kleidung 1 bis 2 Stunden einweichen.

Klarspüler für Geschirrspülmaschine (500 ml)

Das brauchst du:

  • 300 ml Alkohol (alternativ Vodka oder Korn, mind. 40 % VOL.)
  • 80 g Zitronensäure
  • 200 ml Wasser

So geht’s:

Alles zusammen in eine Flasche und gut durchschütteln, bis sich alles aufgelöst hat. Der Klarspüler kann in das dafür vorgesehene Fach der Maschine gefüllt werden.

Backofen und Topfreiniger

Das brauchst du:

  • 50 ml Wasser
  • 5 EL Natron
  • 2 EL Salz

So geht’s:

Alles gut vermischen und großzügig mit einem Küchenschwamm die eingebrannten stellen im Backofen oder Töpfen einreiben. Nach ca. 30 Minuten nochmal mit klarem Wasser nachwischen. Bei Töpfen mit Teflon Beschichtung nicht zu stark reiben, um die Beschichtung nicht zu beschädigen. Lass den Reiniger einfach eine Weile wirken.

Was ist Natron?

Das Pulver ist auch unter den Namen Natriumhydrogencarbonat, Speisesoda, Backsoda, Backnatron und Speisenatron bekannt. Du findest es als Bestandteil von Backpulver, als Bullrichsalz (Mittel gegen Sodbrennen), als Kaiser Natron und in Brausepulver wieder.

Grundlage des Natrons ist das Mineral Nahcolit. In Europa ist dieses Mineral nicht zu finden, weswegen Natron oft durch eine Umwandlung von Kochsalz hergestellt wird. Im Salz wird dabei chemisch das Chlor gegen Carbonat ausgetauscht.

Einkaufstipp:
Das Natron könnt ihr sehr günstig bei Grüne Bude bestellen. Der Shop bietet plastikfreie Verpackungen in Größen von 1, 2 und 5 Kilo an.

Vegane Kernseife

Was ist Kernseife? (Natronseife)

Kernseife enthält im Gegensatz zu normaler Seife keinen Fettüberschuss und ist meistens frei von Duft- und Farbstoffen. Ihre Struktur ist härter und leicht bröselig. Hergestellt wird sie, indem pflanzliche oder tierische Fette mit Natronlauge verseift werden. Die Natriumsalze der Fettsäuren und das Glycerin trennen sich. Am Ende dieses Prozesses entsteht die Leimseife, die den Vorläufer der Kernseife darstellt. Nach dem Aussalzen mit Natriumchlorid trennt sich der feste Seifenkern vom Glycerin und den übrigen Stoffen, die in der Lösung zurückbleiben. Die nun entstandene feste Masse ist die fertige Kernseife.

Da die günstige Kernseife oft aus tierischen Fetten hergestellt wird, sollte man beim Kauf eine Kernseife ohne tierische Inhaltsstoffe wählen. Palmöl (sodium palmate) sollte ebenfalls nicht in der Kernseife sein, da die dafür nötigen Monokulturen eine große Umweltgefahr darstellen. Achte beim Kauf darauf, dass die Seife EDTA-frei ist.

Einkaufstipp:
Empfehlenswert sind die Seifen der Seifenmanufaktur Patoúnis  sowie die Kernseife von Klar.

Was ist Soda?

Soda ist auch bekannt unter Natriumcarbonat, Reines Soda und Waschsoda. Es kommt als natürliches Mineral Natrit in Sodaseen in der ganzen Welt vor. Bereits ab dem 18. Jahrhundert wurde Soda schon künstlich hergestellt. Es lässt sich wie Natron aus Salz herstellen. Es besitzt eine höhere Reinigungsleistung als Natron, wird also bei starken Verschmutzungen eingesetzt.

Bei der Anwendung von Soda ist Vorsicht geboten. Beim Mischen des Mittels kann es zu Staubbildung kommen. Soda ist stark reizend, vor allem für die Augen und Schleimhäute. Auch übermäßiger Hautkontakt sollte vermieden werden. Soda darf auf keinen Fall mit Natron verwechselt werden. Du solltest daher immer auf eine gute Kennzeichnung achten.

Einkaufstipp:
Soda könnt ihr sehr günstig bei Grüne Bude bestellen. Der Shop bietet Plastikfreie Verpackungen in Größen von 1, 2 und 5 Kilo an.

Woher kommt die Zitronensäure?

Sie gehört wohl zu den ältesten bekannten Putzmitteln und ist eine im Pflanzenreich verbreitete Säure. Bereits im 18. Jahrhundert wurde sie aus Zitronensaft gewonnen. Dieses Verfahren ist heute aber nicht mehr gebräuchlich. Industriell wird sie mittlerweile durch die Fermentation von zuckerhaltigen Stoffen wie Melasse hergestellt.

Einkaufstipp:
Zitronensäure könnt ihr sehr günstig bei Grüne Bude bestellen. Der Shop bietet Plastikfreie Verpackungen in Größen von 1, 2 und 5 Kilo an.

Welchen Essig kann man zum Putzen nutzen?

Durch den hohen Säuregehalt ist Essig zur Zubereitung von Salat-Dressings beliebt, hat aber auch gute Reinigungseigenschaften. Zum Putzen sollte nur Essigessenz verwendet werden, die mit ca. 25 % Säure konzentrierter ist, als normaler Haushaltsessig. Kräuteressig, Apfelessig und ähnliches sollten nicht verwendet werden. Kaufen kann man ihn in jedem Supermarkt oder in der Drogerie.

Tenside, Mikroplastik, Chemikalien: so gefährlich sind Reinigungsmittel

Das Bedürfnis nach einer sauberen, keimfreien Wohnung ist groß geworden. So groß, dass fast wöchentlich neue Produkte erscheinen, die mit teils absurden Versprechen werben („streifenfrei sauber“, „angenehm duftend“). Doch um die Versprechen einhalten zu können, werden Inhaltsstoffe mit eingearbeitet, die für Mensch und Umwelt bedenklich sind. Wir stellen dir die wichtigsten Inhaltsstoffe und die Wirkung auf die Umwelt vor.

Das könnte dich auch interessieren: