Bestimmt kennst du den feinwürzigen Duft von Salbei, der sich beim Streichen über die Blätter verbreitet. Vielleicht erinnert er dich an Urlaubstage in Italien, Spanien oder Griechenland. Doch das Gewächs kann viel mehr als gut riechen – es zählt auch zu den ältesten Heilpflanzen überhaupt. Ein Glück, dass du ihn zuhause anbauen kannst.
Der Name Salbei leitet sich vom lateinischen Wort „salvare“ ab (heilen, retten oder schützen). Die mehrjährige Pflanze kommt aus dem Mittelmeerraum und bevorzugt sonnige Standorte mit trockenem Boden. Erkennen kannst du ihn an seinen grünlich grauen Blättern. Der Echte Salbei (Salvia officinalis) ist auch als Küchen- oder Garten-Salbei bekannt. Wir haben uns die Pflanze, die schon Hildegard von Bingen als „Mittel zur Ausleitung schlechter Säfte“ beschrieb, genauer angesehen:
Wie wirkt der Salbei?
In der Heilkunde werden vor allem die Blätter verwendet. Sie enthalten ätherische Öle und wertvolle Gerb- und Bitterstoffe. Die Flavonoide (Naturstoffe) wirken bakterien- und virenhemmend, adstringierend (zusammenziehend), dazu verdauungsfördernd und schweißhemmend.
Wofür wird Salbei angewandt?
Wissenschaftlich anerkannt ist, dass das Spülen und Gurgeln mit Salbeitee bei Halsschmerzen, bzw. bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum hilft. Innerlich wird der Tee oftmals bei übermäßigem Schwitzen empfohlen. Für Frauen kann dies in den Wechseljahren sehr hilfreich sein. In der Schwangerschaft wird er nicht empfohlen. Wenn man nach der Geburt stillen möchte, sollte man auf den Tee verzichten, da er abstillend wirkt.
Salbei-Tee: Rezept und Anwendungen
Um den Tee selber herzustellen, brauchst du nur 2 Teelöffel getrocknete Salbeiblätter. Übergieße sie mit einer Tasse kochendem Wasser. Zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Fertig!
Bei Verdauungsstörungen kannst du drei Mal täglich eine Tasse vor den Mahlzeiten trinken. Falls du viel und gerne Salbei zu dir nimmst, solltest du die Dosierung im Auge behalten, da die Heilpflanze Thujon enthält. Bei dauerhaftem, übermäßigem Verzehr können Kopfschmerzen sowie Magen-Darm-Beschwerden die Folge sein. Das Handbuch der Klosterheilkunde empfiehlt folgende Tagesdosis: bei Tee 4 bis 6 Gramm, als ätherisches Öl 0,1 bis 0,3 Gramm und als Tinktur 2,5 bis 7,5 Gramm.
Wie fertige ich mir eine Salbei-Spülung an?
Für eine Spülung mit Tee nimmst du eine Tagesdosis (4 bis 6 Gramm) getrocknete Blätter auf einen halben Liter kochendes Wasser. Mit dieser Spülung kannst du mehrmals täglich gurgeln. Das fertige ätherische Öl oder eine Tinktur bekommst du auch in Apotheken oder Reformhäusern.
Wo kann ich Salbeibonbons kaufen?
Diese Bonbons sind eine Wohltat bei Halsschmerzen. Bonbons und viele weitere Produkte werden zum Beispiel in den Bombastus-Werken hergestellt. Seit 1914 wird dort die mehrjährige Salvia officinalis auf eigenen Feldern angebaut – in bester Qualität. Bombastus weiß um die kulinarischen Aspekte der Pflanze, beschäftigen sich aber in erster Linie mit dem heilkundlichen Wert.
Rezept: In Salbeibutter geschwenkte Pasta
Diese Butter ist in der italienischen Küche nicht wegzudenken. Sie passt wunderbar zu Pasta, zu Ravioli und Gnocchi.
Zutaten:
- Deine Lieblings-Pasta
- 12 große, frische Salbeiblätter
- 100 g Butter oder 100 g veganer Butterersatz
- Etwas Meersalz
- etwas Olivenöl.
So geht's:
- Die Blätter waschen, trocken tupfen und in Streifen schneiden.
- Die Butter in einer Pfanne erhitzen und bräunen. Man kann auch etwas Olivenöl dazugeben.
- Blätter in die heiße Butter geben und ca. 1-2 Minuten ziehen lassen.
- Die heißen Nudeln in der Butter schwenken und sofort servieren.
Rezept: Salbeibutter mit Knoblauch
Zutaten:
- 1 Handvoll Salbeiblätter
- 250 g Butter (vegan)
- 1 Knoblauchzehe
- Meersalz Pfeffer
So geht's:
- Den Knoblauch schälen und durchpressen.
- 1 EL von der Butter abnehmen und in einer kleinen Pfanne erhitzen.
- Knoblauch, Zwiebeln und Blätter werden darin angeröstet und gut mit Pfeffer und Salz gewürzt.
- Dieses wird dann in die restliche zimmerwarme Butter geben und alles gut vermengt.
- Nochmals abschmecken und kühl stellen.
Rezept: Gebackene Salbeiblätter auf frischen Beeren
Zutaten:
- 150 g Mehl
- 1/8 l helles Bier
- 2 Eier
- 16 frische Salbeiblätter
- Salz
- Zimtzucker
- Frische Beeren (Blaubeere, Himbeere, Brombeere, …)
- Öl zum Ausbacken
- Vanille-Eis (optional)
So geht's:
- Das Mehl mit dem Bier verrühren und etwa 20 Minuten quellen lassen.
- Gewürze und Eier dazu geben. Glattrühren.
- Gewaschene und abgetrocknete Blätter durch den Teig ziehen und in 170 Grad erhitztem Öl goldgelb ausbacken.
- Die gebackenen Blätter kannst du über einen schön angerichteten Teller mit frischen Beeren wie Blaubeeren, Himbeeren oder Brombeeren und wahlweise einer Kugel Vanilleeis geben.
- Das Ganze mit Zimtzucker bestreuen und fertig ist ein tolles Dessert!
Wieder einmal darf man darüber staunen, was eine einzelne Pflanze alles kann. Bestimmt gibt es noch viel mehr an tollen Rezepten, aber auch heilsame Anwendungsmöglichkeiten dieser wundervollen Pflanze, die mit Recht als Königin der Heilpflanze gilt. Begib dich einfach auf die Suche und viel Spaß dabei.
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