Rote Holunderbeeren an einem großen Baum

Holunderbeere – die Pflanze mit großer Heilkraft

Was ist dran an dem Strauch, der bis zu fünfzehn Meter hoch wachsen kann, der den Frühsommer mit einem betörenden Duft verkündet und zum Herbstanfang dunkelrote Beeren erzeugt? Wir haben uns die Holunderbeere genau angeschaut und sind auf viele Verwendungsmöglichkeiten gestoßen. Vor allem aber auf eine Pflanze mit großer Heilkraft.

Sagen und Mythen rund um die Holunderbeere

Dem Holunderbusch, Fliederbeerstrauch oder kurz Holler genannt, wurde bereits im Altertum eine heilbringende und schützende Wirkung zugeschrieben. So sollte damals ein Holunderbeerstrauch an keinem Haus fehlen. Beim Vorbeigehen zog man den Hut vor der Pflanze und sie wurde vermutlich im Märchen „Frau Holle“ verewigt. Frau Holle geht auf die germanische Göttin Holda oder Holla zurück, die Pflanzen und Menschen beschützt. Die weißen Holunderblüten symbolisieren dabei den Schnee, den sie auf die Welt fallen lässt.

Sind Holunderbeeren giftig?

Immer wieder hört man, dass die schwarzen Beeren im rohen Zustand giftig sind, was nur zum Teil stimmt. Schuld daran ist der giftige Pflanzeninhaltsstoff Glycosid. Wenn man große Mengen an Holunderbeeren zu sich nimmt, kann dies zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Jedoch ist Glycosid nur schwach vertreten. Ein paar wenige Beeren roh vom Strauch zu essen, ist daher kein großes Problem. Eine Faustregel besagt, dass ein gesunder Mensch 4 Gramm Beeren pro Kilogramm Körpergewicht essen darf, ohne Nebenwirkungen zu spüren. Trotz allem sollte man die Beeren verarbeitet zu sich nehmen. Durch das Entsaften und Erhitzen wird das Gift Glycosid eliminiert.

Welche Inhaltsstoffe haben Holunderbeeren?

Außerdem enthält die Holunderbeere einen hohen Anteil an Flavonoide und Anthocyane (Farbstoffe), welche antioxidantisch auf den Körper wirken.

Aus dem Buch: „Die kleine Nährwerttabelle der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.“, Prof. Dr. Helmut Fröleke & Willi Wirths, Neuer Umschau Buchverlag, ISBN: 978-3865281098

Wo werden Holunderbeeren in der Naturheilkunde eingesetzt?

Die Klosterheilkunde lobte den Schwarzen Holunder als Universalmedizin. Er wirkt wärmend, trocknend, abführend, entwässernd, fiebersenkend, aber auch schmerzlindernd und magenstärkend. Wissenschaftlich anerkannt ist die Anwendung der vitaminreichen schwarzen Beeren bei Erkältungskrankheiten.

So hilft Holunderbeerensaft gegen Erkältung

Durch viele wichtige Inhaltsstoffe und den sekundären Plfanzenstoffen gilt Holunderbeerensaft als natürlicher Erklältungssaft. Vor allem in der Anfangsphase einer Erkältung oder einer Grippe kann ein warmer Holundersaft vorbeugend wirken. Er hilft beim Schwitzen, stärkt auf natürlicher Weise das Immunsystem und wirkt schleimlösend sowie fiebersenkend.  Wichtig dabei ist, dass der Saft nicht erhitzt wird, um keine Inhaltsstoffe zu zerstören. Alternativ kann man den Holunderbeerensaft mit warmem Wasser mischen und etwas Honig beigeben. „Trinke jeden Tag ein Schnapsgläschen Holunderbeerensaft und du baust dir eine wunderbare Infektabwehr auf“, so unsere Kräuterfachfrau Maria Vogt.

Über 15 Meter hoher Holunderbeerbaum

Wie kann man Saft aus Holunderbeeren Selbermachen?

Die schwarzen Holunderbeeren werden Ende August bis Oktober gesammelt. Wir empfehlen dir, den Holunderbeerensaft mit einem Entsafter herzustellen. Das ist zwar etwas zeitintensiv, aber eine sehr schonende Art, Holundersaft herzustellen. Für 2 Liter Saft brauchst du ungefähr 2 Kilo Holunderbeeren. Du kannst den Saft ohne Zusatz von Zucker direkt aus dem Schlauch in saubere Glasflaschen einfüllen und sofort schließen.
Unser Einkaufstipp: Dampfentsafter aus Edelstahl (Waschbär)

Wo kaufe ich am besten Holunderbeeren-Saft ein?

Um die gleiche Wirkung zu erzielen wie beim selbstgemachten Holundersaft, solltest du auf 100% Direkt- oder Muttersaft zurückgreifen. Der Saft soll möglichst schonend verarbeitet worden und die Beeren so „bio“ wie möglich sein. Sehr zu empfehlen ist der Holundersaft von Rabenhorst oder Voelkl.

Rezept: Friesische Holundersuppe mit Grießklößen für 4 Personen

Das brauchst du:

  • 700 ml Holundersaft (entspricht ca. 1 Kilo Holunderbeeren)
  • 250 ml Apfelsaft
  • 6 EL Zucker
  • 1 Apfel
  • 1 Stange Zimt
  • 1 Bio-Zitrone
  • 2 EL Speisestärke
  • 125 ml Haferdrink
  • 250 g vegane Butter (z. B. Alsan-Bio)
  • 1 Prise Salz
  • 50g Grieß
  • 1 Ei-Ersatz

So geht’s:

  1. Holundersaft, Apfelsaft, und Zitronensaft aufkochen. Mit Zucker abschmecken. Den in Scheiben geschnittenen Apfel mit der Suppe weiter köcheln lassen.
  2. In einem separaten Topf Haferdrink, vegane Butter, Salz und 1 TL Zucker aufkochen. Grieß dazugeben und und so lange rühren, bis sich die Masse als Kloß vom Boden löst. Den Topf vom Herd nehmen und mit dem Ei-Ersatz verdicken.
  3. In einem weiteren Topf reichlich Salzwasser aufkochen. 2 TL aus der Grießmasse kleine Klöße formen und ca. 10 min. im kochenden Salzwasser gar ziehen lassen.
  4. Die Stärke mit etwas Wasser anrühren und unter die Suppe geben. Aufkochen. Die Grießklöße hinzufügen und fertig.

Dieser Artikel beinhaltet sogenannte Affiliate-Links. Mit einem Kauf über den Link unterstützt ihr die Arbeit von natur&ich. Es hat keine Auswirkung auf den Preis. Wir erhalten vom Anbieter eine kleine Provision. Sei versichert: Bei uns findest du nur Inhalte, die wir wärmstens weiterempfehlen können!

Das könnte dich auch interessieren: