So klappt vegan einkaufen. Hier ist eine Obst- Und Gemüse

Vegan einkaufen: Tipps und Tricks für einen stressfreien Start!

Der Start in die vegane Ernährung kann holprig sein. Vor allem beim Einkaufen stößt man schnell an seine nervlichen Grenzen. In diesem Artikel erfährst du tolle Tipps & Tricks für einen stressfreien Einkauf und klären die häufigsten Fragen.

Was kann ich vor dem Einkauf beachten?

Um sich beim veganen Einkauf nicht verloren zu fühlen, solltest du dir für den Anfang eine Einkaufsliste schreiben. So kannst du sicher gehen, dass du durch das viele Verpackungen lesen nicht die Hälfte deines Einkaufs vergisst. Da das vegane Angebot seit Jahren wächst, musst du nicht zwingend in einen Bioladen gehen. Kaufe fürs erste dort ein, wo du dich sehr gut auskennst und wohl fühlst.

Was kann ich vegan einkaufen?

Obst und Gemüse

Die stressfreieste Station deines Einkaufs ist die Obst- und Gemüseabteilung. Da hier alles von Natur aus vegan ist, kann man eigentlich bedenkenlos zugreifen. Was viele aber nicht wissen: bestimmte Früchte werden mit Wachs behandelt. Das Wachs soll das Obst möglichst frisch halten und vor dem Austrocknen schützen. Diese Produkte werden zwar gekennzeichnet, jedoch nicht, welches Wachs verwendet wurde. Neben veganem Wachs wird des Öfteren auch Bienenwachs und Schellack verwendet. Letzteres besteht aus Schildläusen.

Falls dir das zu blöd oder zu kompliziert ist – kein Problem! Vor allem am Anfang sollte man nicht zu streng mit sich selbst sein. Auch soll die vegane Ernährung keinen Stress verursachen, sondern auch Spaß machen.

Nudeln und Reis

Gute Nachrichten! Die Lieblingsbeilagen von vielen Menschen sind vegan: Reis und Nudeln. Vor allem beim Reis könnt ihr euch durch alle Sorten essen. Bei Nudeln gibt’s aber eine Falle. Typisch deutsche Nudel-Variationen werden oft mit Ei gemacht, zum Beispiel Bandnudeln, Spätzle oder Maultaschen. Auch in Gemüse-Tortellinis oder Gemüse-Raviollis wird häufig Ei hinzugemischt. Um sicher zu gehen, dass die Nudeln frei von tierischen Produkten sind, hilft nur ein Blick auf die Zutatenliste. Oder du greifst zu den veganen Alternativen, die sich meist in Griffnähe befinden. Oder du machst eine Ausnahme.

Vegane Reis- und Nudelsorten:

  • Italienische Pasta wie Spaghetti oder Rigatoni
  • Lasagne-Platten
  • Gnocchis
  • Alle Reis-Sorten ohne Schnickschnack

Welche Backwaren sind vegan?

Ein gutes Brot besteht eigentlich nur aus 4 Zutaten: Mehl, Wasser, Salz sowie Hefe oder Sauerteig. Punkt. Doch industriell gefertigtes, bzw. abgepacktes Brot hat eine wesentlich längere Zutatenliste. Gründe dafür sind vor allem Zeit und Geld. Durch Zusätze wie Backtriebmittel kann die Produktion eines Brotes von drei Tagen auf wenige Stunden verkürzt werden. Gleichzeitig können mehr Variationen des Ur-Brotes hergestellt werden.

Oft verwendete Zutaten und Zusatzstoffe:

  • Für mehr Volumen und lockeren Teig werden Emulgatoren verwendet
  • Durch Ascorbinsäure wird das Mehl schneller reif.
  • Durch Zutaten wie Kartoffeln, Stärke, Guarkenmehl oder Johannisbrotkernmehl wird das Wasser gebunden.
  • Fett und Zucker wird für die Verbesserung des Geschmacks verwendet.
  • Die Eigenschaft des Teigs wird durch Enzyme verändert.
  • Bei fertig geschnittenem Brot findet man Konservierungsstoffe. Sie sollen verhindern, dass das Brot schimmelt.

Falls Du die genauen Richtlinien nachlesen willst, gehts hier zum Bundesamt für Verbraucherschutz (BVL).

Neben diesen verwendeten Zutaten findet man ab und an Milch, Eier oder Butter in den Broten wieder. Um sicher zu gehen, dass das Brot vegan ist, achte auf eine vegane Kennzeichnung. Falls keine vorhanden ist, hilft nur lesen. Für die typischen Sonntagsbrötchen und weitere Backwaren wie Brezeln gilt dasselbe.

Tipp: Auch Wraps, Burgerbrötchen, Pitas und Fladenbrote sind von Haus aus vegan. Somit ist für genug Abwechslung in Sachen Backwaren gesorgt.

Welche Fertigprodukte sind vegan?

Als Fertigprodukte bezeichnet man Waren, die schon stark verarbeitet wurden. Dies können Beilagen, Hauptspeisen oder ganze Mahlzeiten sein. Und hier fängt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen an. Um beim Kauf von verarbeiteten Lebensmitteln nicht die Nerven zu verlieren, haben wir hier einige Tipps und Tricks:

Logos by V-label.eu

Auf die Größe kommt es an

Die meisten Fertigprodukte sind heutzutage mit Labels gekennzeichnet. Beispiele dafür: Das Deutsche Bio-Siegel, das Fair-Handels-Zeichen oder aber auch das Label V. Das Label V gibt es in zwei Variationen (Vegetarisch und Vegan) und soll uns helfen, die Produkte besser zu erkennen. Blöd nur, dass das vegetarische und vegane Logo fast identisch sind. Doch es gibt einen Trick! Achtet auf die untere Zeile. Das Wort „vegan“ ist wesentlich größer geschrieben, als beim vegetarischen Logo. Mit ein bisschen Übung könnt ihr bald beim Vorbeigehen die beiden Logos unterscheiden.

"Grüne" Produkte

Dass vegane Produkte besser ins Auge stechen, sind viele davon auffällig gestaltet. Neben der dominierenden Farbe Grün wird oftmals mit handgeschriebenen Schriftarten oder plakativen Motiven gearbeitet. Auch ein übergroßes „V“ auf der Verpackung gibt Hinweis auf den Inhalt. Wenn bei solchen Produkten kein V-Label zu sehen ist, lohnt sich ein zweiter Blick: Einige Produkte nutzen ein eigenes Vegan-Logo.

Versehentlich vegane Produkte

Neben all den oben genannten Tricks lohnt sich das Suchen. Denn es gibt einige Lebensmittel, die „versehentlich“ vegan und nicht gekennzeichnet sind. Auch ich stolpere immer wieder über Lebensmittel, die ich fälschlicherweise für nicht vegan gehalten habe. Auch hier gilt: Lass dich nicht stressen und forsche nur, wenn es Zeit und Geduld zulassen.

Beispiele für versehentlich vegane Produkte:

  • Manner-Waffeln
  • Erdnussbutter
  • Oreo-Kekse
  • Ritter Sport Marzipan
  • Tortilla-Chips (salzig)
  • Hafercookies von Aldi (Zartbitter)
  • Einige Gemüse-Variationen von Fertigprodukten

Kann Spuren von...

Der Text "Kann Spuren von..." findest du auf vielen Produkten

Auf vielen Lebensmitteln findest du den Satz „Kann Spuren von… enthalten“. Dieser Satz dient dazu, Menschen mit stark ausgeprägten Allergenen zu warnen. Dabei handelt es sich aber nicht um tatsächliche Zutaten, sondern lediglich um mögliche Verunreinigungen. Sprich: Minimale Mengen könnten unabsichtlich reingerutscht sein.

Doch wie kommt es zu so einer Verunreinigung? Beispiel: Eine Firma produziert neben Milch auch Soja- und Haferdrinks. Da die Produktion in der gleichen Halle stattfindet, sichert sich die Firma mit diesem Satz ab. Deshalb schreibt sie auf den Haferdrink: „Kann Spuren von Milchbestandteilen beinhalten.“

Schlussendlich ist zu sagen, dass dieses Produkt – sofern keine Zutaten in der Liste dagegen sprechen – vegan. Wichtig ist dieser Satz aber allemal. Vor allem für Menschen, die schon auf minimale Spuren von zum Beispiel Nüssen hoch allergisch reagieren. Wenn du also keine Allergien hast und du „Spuren von…“ verträgst, kannst du zugreifen.

Fazit

Aller Anfang ist schwer, vor allem der vegane Einkauf. Auch wenn vegane Produkte mehr im Vordergrund stehen als vor ein paar Jahren, ist das Meiste im Supermarkt höchstens vegetarisch. Sei deshalb also nicht zu streng zu dir selbst. Du kannst langsam in die vegane Welt reinschnuppern und fürs Erste nur einzelne Produkte austauschen. Gleichzeitig ist es völlig in Ordnung, auch mal was nicht Veganes zu kaufen. Wenn du also Lust auf eine richtig gute Pizza mit viel Käse hast – gönn es dir!

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