Nutri-Score gibt an, wie gut das Produkt für dich ist

Nutri-Score – das bedeutet das neue Ampelsystem auf Lebensmittel!

Laut RKI sind 53% der Frauen und 67% der Männer übergewichtig, ein Viertel der Erwachsenen sind adipös. Neben zu wenig Sport und Bewegung ist die ungesunde Ernährung Hauptgrund für das Übergewicht. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde im Herbst 2020 der Nutri-Score offiziell eingeführt. Er soll helfen, gesunde Lebensmittel auf einen Blick zu erkennen.

Der Nutri-Score ist ein Nährwertkennzeichnungs-Modell (MWK) und wurde 2017 erstmals in Frankreich eingesetzt. Das Design gleicht einer Ampel und verzichtet auf weitere Infos wie Zahlen oder Fakten. Doch was genau steckt hinter der Ampel? und wie wird der Score errechnet?

So werden die Nährwertangaben im Nutri-Score errechnet

Beim Nutri-Score werden ausgewählte Inhaltsstoffe zusammengefasst. Der Grenzwert ist dabei 100 g, bzw. 100 ml. Bei Inhaltsstoffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken, gibt es positive Punkte, bei gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen werden negative Punkte vergeben. Das Produkt kann maximal 40 Negativ-Punkte und maximal 15 Positiv-Punkte erreichen. Zum Schluss werden diese Punkte zusammengezählt und der Nutri-Score ist errechnet. Das Ganze basiert auf international anerkannten Ernährungsempfehlungen.

Diese Inhaltsstoffe fließen in die Berechnung des Nutri-Scores ein:

Die ausgewählten Inhaltsstoffe werden in zwei Kategorien eingeteilt: „Günstige Inhaltsstoffe“ und „Ungünstige Inhaltsstoffe“. Oder anders gesagt: Inhaltsstoffe, die gut für dich sind, und Inhaltsstoffe, die schlecht für dich sind. Zumindest wenn du letztere in Massen zu dir nimmst.

Günstige Inhaltsstoffe:

  • Nüsse
  • Ballaststoffe
  • Proteine
  • Obst und Gemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Ausgewählte Öle, zum Beispiel mit vielen Omega3- und Omega6-Fettsäuren wie Leinsamenöl

Ungünstige Inhaltsstoffe:

  • Zucker
  • Salz
  • Gesättigte Fettsäuren
  • Energiegehalt

So nutzt du den Nutri-Score richtig

Der Score ist dazu da, Produkte innerhalb einer Produktgruppe miteinander zu vergleichen. Damit ist gemeint, dass du zum Beispiel verschiedene Joghurt-Sorten oder verschiedene Müsli-Sorten miteinander vergleichen kannst. So kannst du auf einen Blick den gesündesten Joghurt oder das gesündeste Müsli auswählen. Lebensmittel außerhalb einer Produktgruppe gegenüberzustellen, macht dagegen keinen Sinn. Beispiel: Der Nutri-Score einer Fertigpizza und eines Joghurts zu vergleichen, ist nicht möglich. 

Was macht der Nutri-Score richtig und wo muss nachgebessert werden?

Die Verbraucherzentrale kritisiert die Errechnung des Nutri-Scores. Schlechte Werte können mit positiven Werten ausgeglichen werden. Wenn ein Produkt also zu viel Salz beinhaltet, wird das auf den ersten Blick nicht klar. Wer den genauen Salz- oder Zucker-Wert wissen will, muss zwingend einen Blick auf die Nährwerttabelle werfen. 

Die größte Kritik besteht darin, dass der Nutri-Score freiwillig ist. Das heißt, dass Unternehmen selber entscheiden können, ob sie den Score auf die Verpackung drucken. Folgend wirst du sehr wenige Verpackungen sehen, die einen negativen Nutri-Score aufweisen. Gleichzeitig wird durch die Freiwilligkeit die Verbreitung des Scores ausgebremst. Deshalb wirst du weiterhin Nährwerttabellen lesen müssen.

Doch neben all der Kritik bringt der Nutri-Score laut Max-Rubner-Instititutviele Vorteile mit sich. So können alle Produkte, die eine Nährwerttabelle besitzen, einen Nutri-Score errechnen und er basiert auf wissenschaftlich fundierten Ernährungsempfehlungen. Auch kannst du wesentlich schneller Produkte miteinander vergleichen und bestenfalls zu einem gesünderen Produkt greifen. Nicht ausgeschlossen ist eine positive Auswirkung auf die Produktion von Lebensmittel. Denn: je gesünder das Produkt in den Supermarkt kommt, desto grüner wird der Nutri-Score auf der Verpackung sein. Wir sind gespannt, wie sich der Score in Zukunft durchsetzen wird und halten euch auf dem Laufenden.

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