Die Heilkraft von heimischen Pflanzen werden seit Jahrhunderten eingesetzt. Trotzdem gerät das Wissen in Vergessenheit oder muss neu entdeckt werden. Um den heimischen Heilpflanzen- und Kräutern eine Plattform zu bieten, verleiht der NHV Theophrastus jährlich einen Award. Zu dieser besonderen Ehre kommt in diesem Jahr der Meerrettich (Armoracia rusticana).
Meerrettich ist antibakteriell und entzündungshemmend
Der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e.V., (kurz NHV Theophrastus) hat den Meerrettich zur Heilpflanze des Jahres auserkoren. In Zeiten, in denen man den Viren und Bakterien mit besonderem Respekt begegnet, ist es gut zu wissen, dass auch dafür „ein Kraut gewachsen“ ist. Denn zu den bedeutendsten Eigenschaften des Meerrettichs gehört seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung.
Augen tränen? Nase läuft?
Hast du schon einmal eine dieser außen grau gelblichen und innen weißen Wurzeln geschält? Denn natürlich ist der Meerrettich frisch am gesündesten. Aber wenn du schon beim Zwiebel schälen Tränen vergießt, dann wird das Schälen und anschließende Reiben einer frischen Meerrettichwurzel das Ganze noch toppen. Denn beim Zerkleinern der Wurzel entstehenden Senfölglykoside. Dieser Glycoside ist es zuzuschreiben, dass die Augen tränen und die Nase läuft. Doch genau diese Senföle besitzen diese gesunde, antibakterielle Wirkung. So ist es nicht verkehrt, täglich eine Messerspitze Meerrettich zu sich zu nehmen.
Meerrettich hilft bei der Stärkung der Abwehrkräfte
„Meerrettich hat als Heilpflanze ein großes und leider bisher zu wenig ausgeschöpftes Potenzial“, erläutert Konrad Jungnickel vom NHV. Er hebt die Stärkung der Abwehrkräfte durch die ätherischen Öle hervor, die zudem den Schleim bei Erkältungskrankheiten lösen. Auch bei Harnwegsinfektionen kann die Meerrettichwurzel helfen, da sie antibakteriell und entzündungshemmend wirkt.
Wie gut ist es zu wissen, dass in heimischen Pflanzen ein solches Heilungspotential verborgen ist und wir denken, diese Wurzel angesichts ihrer Wirkung zurecht zur Heilpflanze des Jahres gekürt worden ist. Übrigens, noch schärfer als der deutsche ist der japanische Meerrettich Wasabi. Er kommt meist in Pasten über den Handel in unsere Küchen, doch Vorsicht – echt scharf!
Rezept: Meerrettich-Hustensaft
Einfach, schnell, gesund: Falls der Hals kratzt und du ständig husten musst, hilft dir vielleicht dieses Rezept aus Omas Zeiten.
Das brauchst du:
Bio-Meerrettich, 1 mittelgroßes Weckglas (oder ähnliches), Bio-Honig (am besten zertifiziert und regional), Topf und Herdplatte, Sieb
So einfach geht's:
- Säubere und schäle den Meerrettich
- Mit einer Raspel den Meerrettich in’s Glas zerkleinern.
- Den Honig in einem Topf erwärmen, bis er halb flüssig ist
- Den Honig über den Meerrettich gießen
- Kräftig umrühren und verteilen
- Das Glas verschließen und mehrere Stunden ruhen lassen
- Den Hustensaft durch ein Sieb in ein neues Glas laufen lassen. Fertig!
Anwendung:
- 2 Löffel pro Tag sollten dir reichen
- Den Saft solltest du nicht länger als eine Woche nutzen
- Je frischer der Saft, desto schärfer und besser wirkt er
- Falls dein Husten nicht nachlässt: gehe zu deinem Hausarzt
- Bei einer starken Erkrankung bitte nicht auf den Arztbesuch verzichten!
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