Die Kamille (lat. Matriacaria recutita), gehört zu den ältesten Heilpflanzen. Im alten Ägypten wurde sie als Blume des Sonnengottes verehrt. Auch du kennst sie vielleicht aus deiner Kindheit, denn bei Bauchschmerzen griff man in der Regel erstmal zu Kamillentee. Doch diese Heilpflanze hat weit mehr zu bieten. Eins vorweg: Wer gegen Korbblütler allergisch ist, sollte die Kamille meiden.
Wie wirkt Kamille?
Die ätherischen Öle in der Kamille wirken beruhigend, entzündungshemmend, fördern die Wundheilung und sind krampflösend. Dazu schützt Kamille die Schleimhäute und hemmt das Wachstum von Pilzen und Bakterien.
Wobei hilft die Heilpflanze?
Äußerlich angewendet hilft die Kamille bei Haut-, Schleimhaut- und Zahnfleisch-Entzündungen, innerlich bei Krämpfen und Magen-Darm-Erkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen. Als Kamillendampfbad wirkt es wunderbar bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit!
Wie wende ich sie an?
Für Teezubereitungen: einen Esslöffel Blütenköpfe der echten Kamille mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. Zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Fertig! Gut ist es, wenn du dir selber Kamille in deinem Garten ziehst, vielleicht gibt es auch einen Kräutergarten deines Vertrauens in der Nähe. Denn leider sind bei Tests von Kamillentee immer wieder sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) vorgefunden worden. Diese stammen von den umliegenden Unkräutern, die bei der Gewinnung der Kamillenblüten mit in die Teemischungen geraten. Leider finden sich diese gesundheitsschädlichen PA auch immer wieder in Kräutermischungen aller Art.
Äußerliche Anwendungen: Zum Gurgeln, Spülen oder für Umschläge kannst du ebenfalls diese Teemischung zubereiten und sie abgekühlt anwenden.
Ein Tipp in der Erkältungszeit: Das Kamillendampfbad!
Eine verstopfte Nase ist mehr als unangenehm. Meist dröhnt der Kopf noch dazu, die Augen tränen und der Hals schmerzt. Ein rundum unangenehmes Gefühl. Setzt du auf die Kraft der Natur, kann dieses Mittel dir Linderung verschaffen: das altbewährte Kamillendampfbad!
Wer im Sommer auf Kräutersuche gegangen ist, hat die kleinen, fein duftenden gelben Blüten bestimmt mitgenommen. Sorgfältig abgezupft, getrocknet und in einem Glas verstaut, hat man mit den getrockneten Kamillenblüten ein Allround-Heilmittel zur Hand. Ansonsten wie erwähnt, gehe zu einem Kräuteranbieter deiner Wahl. Vielleicht kennst du einen Klostergarten in deiner Nähe. Alternativ bekommst du die echte Kamille in der Apotheke oder dem Reformhaus.
Utensilien für das Kamillendampfbad:
- Eine hitzebeständige Emaille- oder Keramikschüssel (ein Topf geht auch)
- Ein großes und ein kleines Handtuch
- Eine gute Handvoll Kamillenblüten
- Heißes Wasser
Suche einen standfesten Platz für das Gefäß, leg die Handtücher bereit und sorge für viel heißes Wasser. Gib eine gute Handvoll Kamillenblüten in das Gefäß und gieße heißes Wasser darüber. Vorsicht! Nicht verbrühen!
Sobald du den heißen Dampf aushalten kannst, halte dein Gesicht mit gebührendem Abstand darüber. Decke deinen Kopf gleich mit dem großen Handtuch so ab, dass möglichst kein Dampf mehr entweichen kann. Genieße den wohltuenden Kamillendampf, so lange es angenehm für dich ist. Atme ihn langsam und tief ein. Gut wäre es, dieses Dampfbad mindestens zehn Minuten auszuhalten, besser etwas länger.
Alternativ kannst du auch Pfefferminze, Eukalyptus oder Fichtennadeln als Pflanzenteile verwenden, oder 3-7 Tropfen reine ätherische Öle.
Genug dampfgebadet? Dann tupfe dein Gesicht mit dem kleinen Handtuch trocken und schlüpfe schnell in das mit einer Wärmeflasche vorgeheizte Bett. Gute Besserung!
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